Das hat mir mein Steuerberater nicht gesagt

Warum gemeinsam Bilanz ziehen so wichtig ist, darüber sprachen wir mit dem Berliner Steuerberater und vereidigten Buchprüfer Olaf John, der außerdem Gründungsmitglied des Berlin Capital Club ist. 

Immer zum Jahreswechsel kommt neben gutem Essen auch das Thema Geld auf den Tisch. Vielleicht haben die Großeltern zu Weihnachten Geld verschenkt, andere haben noch schnell in eine Immobilie investiert, wiederum andere wollen die berufliche Zukunft ihrer Kinder besser absichern oder sich selbst. Bei Unternehmern oder Unternehmen, egal wie groß, stehen Jahresabschlüsse und Investitionen auf dem Plan. Es wird Bilanz gezogen. Dabei nehmen die Steuererklärungen eine zentrale Rolle ein.

So zahlen zum Beispiel in Deutschland rund 40 Millionen Menschen Einkommensteuer, aber jeder Dritte davon gibt keine Steuererklärung ab. Ein Fehler, den man möglicherweise mit viel Geld bezahlt. Und doch gibt es viele Gründe dafür: das eigene Alter, Vorurteile, das Nichtwissen, die elektronische Steuererklärung (ELSTER) an das Finanzamt oder allein schon der Anblick der Formulare.  Zu den Formularen sei gesagt, sie sehen nur deshalb so unausfüllbar aus, weil sie für jede Eventualität aller Steuerpflichtigen bezüglich ihrer individuellen Situation das passende Kästchen bereithalten müssen. Schaut man genauer hin, ist es für die meisten nur notwendig, ein paar Zahlen einzutragen. Für alle anderen Fälle kann man sich Hilfe holen, am besten bei einem Steuerberater.  

Wird eine Steuererklärung erstellt, sind unterlassene Angaben bei den Ausgaben ein weiterer Fehler, den man teuer bezahlt. Versicherungen, Altersvorsorge, Spenden, die man getätigt hat, Werbungskosten zu den Einnahmen, außergewöhnliche Belastungen, Ausgaben für Babysitter bis hin zur Putzfrau – all das wirkt sich auf die zu zahlende Steuer aus. Deshalb ist das Gespräch mit dem Steuerberater so wichtig. 

Schon 1906 hat das Preußische Oberverwaltungsgericht festgestellt: „Niemand ist verpflichtet, sein Vermögen so zu verwalten oder seine Ertragsquellen so zu bewirtschaften, dass dem Staat darauf hohe Steuern zufließen.“ Das ist auch die Philosophie von Olaf John. „Dem Staat stehen Steuern zu, schließlich leistet er viel. Wir haben ordentliche Straßen, ordentliche Infrastrukturen, Sicherheit“, sagt er, „nur eben eine Überbesteuerung ist nicht in Ordnung und darum kümmern wir uns!“

Geld und Steuern im privaten und unternehmerischen Bereich – damit kennt sich Olaf John von allen Seiten her aus. Schon mit 16 Jahren hatte er seine erste eigene Firma, obwohl er noch zur Schule ging. Er gründete sie deshalb, weil in seiner Familie Unternehmertum gefördert wurde. Oder anders ausgedrückt, seine Eltern meinten: „Junge, wenn du Geld brauchst, verdiene dir welches.“ Das ist ein Ratschlag, den Olaf John heute auch allen Eltern mitgeben würde: „Packt eure Kinder nicht in Watte, lehrt sie das Leben, macht sie stark.“

Mit 25 Jahren war Olaf John der jüngste steuerliche Berater Berlins. Mit der Bestellung zum vereidigten Buchprüfer durch den Senator für Wirtschaft 1990 hat er zusätzlich das Recht erhalten, nicht nur Wirtschaftsprüfungen durchzuführen, sondern weit darüber hinaus unternehmerisch zu beraten und Entscheidungen zu begleiten. Heute beraten er und seine über 20 Mitarbeiter vernetzt zu allen Fragen des Steuer- und Wirtschaftsrechts. 

Das ist wichtiger denn je. Unternehmertum ohne Anstöße von außen kann zu Betriebsblindheit führen, weil zum Beispiel Warenwirtschafts- und Buchhaltungssysteme nicht hinterfragt werden. Im Hause John werden deshalb alle Bereiche eines Unternehmens gemeinsam analysiert. „Denn wer immer nur Steuern ausweichen will, wird nicht profitabel arbeiten. Mein Ansatz ist, dass Unternehmer und Unternehmen profitorientiert arbeiten, damit sie sich die Steuern leisten können“, so Olaf John. 

Ziel ist die gesicherte Zukunft – persönlich besprochen, vernetzt beraten und strategisch entwickelt. 

Wenn Olaf John nur eine Frage hätte, dann wäre das die: „Was treibt Sie zu mir?“ Mit dieser Frage beginnt er oft seine Mandantengespräche, um die Wünsche und Ziele der Mandanten kennenzulernen. „Steuern lassen sich steuern, darum heißen Steuern ja Steuern“, besagt ein alter Kalenderspruch. Man muss eben nur darüber reden. 

Barbara Sommerer

 

Weitere Infos und Terminvereinbarung:

www.olaf-john.de

 

65 - Winter 2016