Heimliche Optimierer

Die ST Gebäudetechnik GmbH in Potsdam-Babelsberg stattet Alt- und Neubauten gemäß ihrer Bestimmung mit sämtlicher Technik aus. Eine verantwortungsvolle wie anspruchsvolle Aufgabe, die im Allgemeinen aber nur oberflächlich bekannt ist. Darum kämpft Firmenchef und Ingenieur Andreas Neyen für mehr Beachtung seines  Berufsstandes und der Branche. Denn mit all der für den Nutzer unsichtbaren, aber komplex ausgeklügelten Technik und den Profis dahinter, wären das Leben und unsere Kommunikation via Internet nicht so komfortabel und wertvolle Kulturgüter könnten nicht bewahrt werden.

Früher war ein Gebäude einfach nur ein Gebäude. Mit Wänden, Türen, Fenstern und einem Dach darauf.  Vielleicht war ein Keller darunter zu finden, ein wärmender Kamin innen und Prestige nach außen. Vielleicht. Heute sind Gebäude ganze Organismen, die zum Laufen gebracht werden müssen. Ein Organismus, der mit Menschen, Arbeit, Wünschen und Sehnsüchten gefüllt ist. Angenehm soll es dort sein, hell und sympathisch. Und darüber hinaus sicher: für die Daten auf den Servern genauso wie für die Kunst an den Wänden und dem Patienten auf dem OP-Tisch. Für all das sind die Technischen Gebäudeausrüster zuständig, Ingenieure wie Monteure. „Eine riesen Aufgabe und ein spannender Job“, sagt Andreas Neyen, „selbst im Zusammenhang mit internationalen Beschlüssen wie dem Kyoto Protokoll müssten die Technischen Gebäudeausrüster im gleichen Atemzug genannt werden, denn diese sind es, die unsere Klimaschutzvorstellungen bezogen auf CO2-Einsparung letztendlich umsetzen.“

Kälte, Klima, Wärme, Regelung sind die Schlagworte, um die es geht. Ohne die Technischen Gebäudeausrüs-ter und ihre unscheinbare Technik könnten wir heute kein so behagliches Leben führen.

Andreas Neyen ist Geschäftsführender Gesellschafter der ST Gebäudetechnik GmbH und ehrenamtlicher Vorsitzender des Gesamtverbandes Gebäudetechnik e.V. Seine Firma ist mit dabei, wenn es um Passiv-Haus-Standards, Energieeffizienz und um die Kostenersparnis für den Kunden geht. „Im Bestand könnten die Funktion der Anlagen und die Energiebedarfe soweit optimiert werden, dass ein Minimum an Betriebskos-ten übrig bleibt, natürlich mit angemessenen Amortisationszeiträumen für die Sanierungskosten. Und das Optimierungspotenzial in Altanlagen ist enorm“, weiß Andreas Neyen, „doch leider trauen sich noch zu wenig Betreiber da heran und scheuen die Investition. Sehr zu ihrem Nachteil.“

Von der Planung bis hin zur Umsetzung und dem Service danach erfolgt bei ihm alles aus einer Hand. Das heißt, dass das Geplante, nach der Installation bzw. beim Bau von der ST Gebäudetechnik selbst in Betrieb genommen und geprüft wird. Das Unternehmen ist in fast allen Bereichen des Lebens unterwegs. Ob in Wissenschaft und Forschung, Gewerbe und Industrie, dem Gesundheitswesen oder öffentlichen Einrichtungen, überall geht es um Kälte und Klima sowie Lüftungs- und Heizungstechnik und um energieeffizientes Bauen und damit Betriebskosteneinsparung. Zum Tagesgeschäft gehört die klimatechnische Ausstattung einer Kindertagesstätte ebenso dazu wie die eines Rechenzentrums. Bei der Modernisierung im Martin-Gropius-Bau waren die Gebäudetechniker mit vor Ort und derzeit schaffen sie deutschlandweit feinste ideale Raumbedingungen in Laboren für Mikroskope aus Japan.

Als Neyen 2005 bei der ST Gebäudetechnik einstieg, war seine erste Aufgabe der Auf- und Ausbau der Abteilung Anlagenbau sowie das Projektgeschäft. Die rasante Entwicklung auf dem Markt der Technischen Gebäudeausrüster sollte sich noch schneller im Unternehmen widerspiegeln und für die Kunden verfügbar sein.

Seit 2011 ist Andreas Neyen Geschäftsführender Gesellschafter. Rund 16 Millionen Umsatz werden pro Jahr erwirtschaftet, 75 Prozent entfallen davon allein auf das Projektgeschäft. Unter den 120 Mitarbeitern gibt es Ingenieure, Meister, Techniker, Monteure, Regelungstechniker, Elektriker, kaufmännische Angestellte sowie 16 Auszubildende und vier Studenten, aber keinen Personalchef.  Andreas Neyen kümmert sich persönlich. Ständige Qualifizierungen seiner Mitarbeiter, die Verbindung von Intelligenz mit Produktivität  sind ihm genauso wichtig wie neue Ideen. Zum Beispiel das Wärmepumpendoktor-Fahrzeug inkl. zertifiziertem Fachpersonal. Es ist im Berliner und Brandenburger Raum unterwegs und kann an Ort und Stelle dem Kunden helfen und die Wärmepumpen auf Herz und Nieren prüfen und reparieren.

Als Unternehmer ist Andreas Neyen engagiert und gut vernetzt in Clubs, beim Sport und Verbänden. Aber der König ist bei ihm der Kunde. „Kundenbeziehungen pflegen, für sie da zu sein, kurze Reaktionszeiten, zufriedene Kunden haben, das ist das beste Netzwerk der Welt.“ 

Was Andreas Neyen und seine Firma auch ausmacht, ist, dass er immer eine Antwort parat hat. Selbst auf die Frage, ob wir nicht auch ohne Technik gut leben könnten. „Selbstverständlich, aber dann in einer Höhle, des Klimas wegen. Das wäre dann ‚back to the roots‘.“

Barbara Sommerer

 

Information

www.stgebaeudetechnik.de

 

67 - Sommer 2016