Mit nur 30 Euro im Jahr Leben retten

Die Gesellschaft der Freunde des Deutschen Herzzentrums Berlin e.V. feiert ihr Jubiläum.

Aufgeregt läuft der kleine Thore (5) über die Flure der Kinderstation des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB). Hier kennt er sich aus. Fast zwei Jahre war die Klinik sein Zuhause. Als Thore 2013 als Drillingskind zur Welt kam, stellten die Ärzte fest, dass sein kleines Herz nicht richtig schlug. Er litt an einer Erschlaffung des Herzmuskels – eine Krankheit, die nicht heilbar ist. Thore wurde an ein Kunstherz angeschlossen und lebte fortan auf der Station. Hier lernte er sprechen, machte seine ersten Schritte und feierte Weihnachten und Geburtstag. Im April 2015 war es endlich soweit: Ein Spenderherz wurde gefunden und transplantiert.

Unterstützt wird die Kinderstation von der Gesellschaft des DHZB e.V., dem Förderverein des Deutschen Herzzentrums. Die Gesellschaft der Freunde des DHZB feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Gegründet wurde sie am 25. Februar 1988, zwei Jahre nach Eröffnung des Deutschen Herzzentrums selbst. Die Idee war, aus der Mitte der Gesellschaft Spenden zu sammeln, um damit Projekte zu finanzieren, für die das Herzzentrum weder als Krankenhaus noch als akademische Institution die notwendigen Mittel bereitstellen kann. Prof. Dr. Peter Fissen-ewert führt seit mehr als zehn Jahren als Präsident den Verein. Seit 2014 ist die TV-Moderatorin Ulla Kock am Brink Botschafterin der Gesellschaft.

Forschung, Weiterbildung, Technik und Herzoperationen für Kinder aus dem Ausland

In den drei Jahrzehnten seit der Gründung haben die „Herzfreunde“ mehr als zwei Millionen Euro Spenden gesammelt. Damit konnten mehr als 80 Projekte am DHZB finanziert werden, darunter die Gründung der Akademie für Kardiotechnik am Herzzentrum. Die Akademie war die erste Ausbildungsstätte dieser Art in Europa. Inzwischen wurden 80 Prozent aller in Deutschland tätigen Kardiotechniker hier ausgebildet.

Mit den Spendengeldern wurde auch die Anschaffung hochauflösender Kleinstkameras zur schonenden „Schlüsselloch-Herzchirurgie“ bei Kindern und Jugendlichen ermöglicht, die Narben auf dem Brustkorb des Kindes verhindert.  Der Verein fördert nicht nur den Kauf wichtiger medizinischer Geräte, sondern auch Weiterbildungen für DHZB-Mediziner und die Durchführung von Forschungsprojekte wie ein Verfahren zur Herstellung von Herzgefäß-Modellen im 3-D-Drucker.

Seit über einem Jahr übernehmen die „Herzfreunde“ die Kosten für das wöchentliche Eltern-Frühstück auf der Kinderstation. Die Väter und Mütter herzkranker Kinder haben so die Möglichkeit, sich bei einem gemeinsamen Frühstück fachlich und privat regelmäßig auszutauschen.

Aus den Spendengeldern ebenfalls bezahlt werden Herzoperationen von schwerkranken Kindern aus dem Ausland, deren Eltern für die Behandlung nicht aufkommen können. Die Kosten für eine Operation betragen mindestens 20 000 Euro. Bislang konnte 12 Kindern das Leben gerettet werden.

30 Euro Jahresbeitrag 

Der Förderverein, der einst mit sechs Mitgliedern startete, zählt heute mit mehr als 700 Mitgliedern zu den größten Vereinen Berlins. Die „Herzfreunde“ selbst sehen sich nicht nur als Förderverein, sondern als wirkliche Freundesgesellschaft. Nur 30 Euro kostet der Jahresbeitrag. Alle Spenden kommen ohne Abzüge dem DHZB und damit Kindern wie Thore zugute.


Weitere Informationen und das Aufnahmeformular für eine Mitgliedschaft finden Sie unter www.herzfreunde.de

 

76 – Herbst 2018
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