I love cool stuff

Was macht man, wenn man seine Ziele im Alleingang nicht erreichen kann? Man sucht Partner, um gegen Große bestehen zu können. Ein fast genossenschaftlicher Gedanke, den sich Antonia Kapretz, 30, Produktdesignerin (UdK), zu eigen gemacht hat. Ihr „Gal Institut“, ein Mixtum aus Boutique, Galerie und Forum für moderne Frauen, ist zwar eine tolle Sache, liegt jedoch an der Chausseestraße und damit etwas außerhalb der Boom-Meile.

Eine ähnliche Situation ergibt sich auch für andere kreative Läden in Mitte. Waren sie es gewesen, die einst Berlin-Mitte für Touristen und Shopper attraktiv gemacht hatten, in den Hackeschen Höfen, in der Alten und Neuen Schönhauser oder Oranienburger Straße, so sind es nun die Ketten, die aufgrund unerschwinglicher Mieten die Pionier-Shops in die Nebenstraßen verdrängt haben.

Antonia Kapretz kam auf die Idee, diesen Standortnachteil durch Vernetzung mit anderen interessanten und kreativen Läden und durch Synergie-Effekte wie gemeinsame Shopping-Events und andere Instrumentarien auszugleichen: Cafés, Ateliers, Buchgeschäfte, Boutiquen, ein Yoga-Institut und ein italienischer Feinkostladen. Es sind 28 Geschäfte, klein, aber kreativ, mit besonderen Angeboten.

Antonias Motto: I love cool Stuff. Ich liebe dieses coole Zeug. Der eigentliche Clou ist die Führung zu den einzelnen Geschäften, wenn gewünscht, und das Arrangement von verschiedenen Ereignissen in den jeweiligen Läden. Ein Vorteil nicht nur für die beteiligten Stores, sondern auch für die vielen Berlin-Besucher, die das Besondere suchen, aber oft nicht finden. Mode? Oder Bücher? Wo gibt es den besten Kaffee? Antonia hilft. Dazu gibt es auch einen blau-weißen Faltplan mit Artikel- und Adressenangabe.

Kurt Geisler
 

 

Stue: zu Dänisch Wohnzimmer. Ein Laden für ausgewählte, vorwiegend dänische Möbel und Einrichtungsgegenstände des täglichen Gebrauchs. Motto: weg mit schweren Klötzen, her mit schlichten funktionalen und eleganten Möbeln.

Belleville: Durch eine anspruchsvolle Auswahl von Modelabels, Sach- und Kunstbüchern und Musik vereint Belleville das kreative Potential verschiedener Schaffensrichtungen mit ähnlichen Meinungen oder Ausgangspositionen. 

Espressobar Mörder:
Außer den Berliner Tres-Cabezas-Espressomischungen und Gummitieren gibt es Tartes, Toast, allerlei Softdrinks, Ciabatta und ein wechselndes Angebot ausgewählter Süßigkeiten, wie etwa bretonische Karamell-Lutscher.

Mykita: weltweiter Erfolg im Luxusbrillensegment, neuartige Formen, klassische Brillenformen neu interpretiert. Mykita Brillen werden in Handarbeit im neuen Firmensitz in Berlin-Mitte hergestellt und werden weltweit vertrieben.

 

35 - Sommer 2008