Zwischen Glamour und Coolness

Frauen im Winter. Eine relativ schlichte Grundlinie bestimmt die Trends der kommenden Wintersaison. Wertigkeit und Klassik sind die Basis, um raffinierte Einfälle aufzufangen. „Von düster bis heiter", lautet die Beschreibung, die einerseits schwarze Ton-in-Ton-Outfits von Kopf bis Fuß meint, andererseits Farbzusammenstellungen in gekonnten Nuancen. Da spricht man gern von modernen Amazonen, die in voluminösen Mänteln auftauchen, gerüschte Blusen tragen und Kleider bevorzugen, die wie Skulpturen aussehen. Man sieht betonte Schultern, schmale Hosen und oft Stiefel, die übers Knie reichen. Ein gewisser Rückblick auf die Achtziger, doch eine ungebundene Vielfalt nach dem Motto: Leg mich nicht fest. Fast alles ist erlaubt, erlaubt sich die Mode. Zwischen Romantik und cooler Strenge, zwischen Eleganz und Second-Hand-Look wird gespielt und möglichst noch alles miteinander gemischt. Die Auswahl ist groß. Man spürt ungeachtet der Wirtschaftskrise einen Spaß an der Mode. Trotzreaktion der Kreativen? Der Herbst ist bunt, die Mode jedoch kommt in gedeckteren Tönen als zuvor. Beim Kombinieren sollte alles Ton-in-Ton sein. Monochrom ist angesagt. Und Neopren-Stoffe. Sie sehen futuristisch aus und sind echte trendige Neuheiten aus der Phantasie der Designer, zugleich formstabil und wetterfest. Kombiniert mit edlen Materialien à la Cashmere, Mohair, Angora oder Seiden entsteht ein wirklich neues Modebild. Die Männermode zeigt ihren Einfluss zum Beispiel in Oversized-Sakkos, weißen Hemden und überweiten Hosen. Natürlich sind hier auch Bundfaltenmodelle, Cargo-Hosen, Hosen im Marlene-Stil, Röhrenjeans oder die schmal geschnittene Zigarettenform mit Bügelfalte en vogue. Als absolutes Must-Have gelten für Designer Norweger-Pullover in verschiedenen Variationen und Mustern. Schuhe und Stiefel haben einen leichten Absatz. Knöchelhohe Schuhe zeigen eine Knopfleiste auf der Seite, mit der man sie öffnet und schließt, statt mit Schnallen auch mit großen Knöpfen. Die sportlichen Turnschuhe sind ebenfalls knöchelhoch und vorwiegend mit Klettverschluss geschlossen.

Kurt Geisler

39 - Sommer 2009