Fahrtipps für den Winter

Kaum jemand glaubt noch den langfristigen Wetterprognosen, die mal einen milden, mal einen harten Winter prophezeien und ein wenig an „stille Post“ erinnern: Jeder hört etwas anderes. Nur eines ist gewiss, er kommt bestimmt und meist überraschend. Unvorbereitet können solche Überraschungen allerdings beim Autofahren böse enden. Deshalb hat das ADAC-Fahrsicherheitszentrum Berlin-Brandenburg in Linthe Praxis-Tipps für Autofahrer zusammengestellt, die sicher durch Eis und Schnee führen sollen.

Gleich am Anfang steht: Die Qualität der Reifen ist im Winter auf nassen und vereisten Fahrbahnen von ganz entscheidender Bedeutung. Je geringer das Reifenprofil, desto schlechter ist die Haftung auf der Straße. So sollte die Profiltiefe nicht weniger als vier Millimeter betragen. Dass nur Winterreifen ausreichende Sicherheit bieten, versteht sich mittlerweile von selbst. Dafür den richtigen Zeitpunkt zu finden, ist aber ob der wechselnden Wetterverhältnisse im Herbst nicht eindeutig zu bestimmen. Deshalb gibt das ADAC-Fahrsicherheitszentrum Berlin-Brandenburg folgende Faustformel zur Orientierung: Bei 7 Grad Celsius Außentemperatur an sieben aufeinanderfolgenden Tagen sollten Winterreifen aufgezogen werden.

Neben richtiger Bereifung entscheidet natürlich hauptsächlich die eigene Fahrweise darüber, ob bei Nässe oder Schnee das Fahrziel sicher oder zumindest ohne Risiko erreicht wird. Die Fahrt beginnt daher mit vorsichtigem Anfahren, so dass die Räder nicht durchdrehen oder ausbrechen. Der gängigen Praxis, im zweiten Gang anzufahren, folgen die ADAC-Trainer dabei wegen des enormen Verschleißes an der Kupplung nicht.

Unterwegs gilt dann, einen großen Sicherheitsabstand zu halten, da der Bremsweg erheblich länger ist – bei Nässe und Streusalz um das Doppelte. Ausweich- oder abrupte Lenkmanöver können ein Fahrzeug natürlich völlig aus der Spur bringen, deshalb ist angepasstes und langsameres Fahren als sonst angeraten. Passiert es dann doch einmal und das Auto schiebt sich plötzlich in die falsche Richtung, hilft Gegenlenken, aber gefühlvoll. Andernfalls gerät das Lenkmanöver zur gefährlichen Schleuderfahrt, oder das Auto reagiert überhaupt nicht. Ist letzteres der Fall, hilft nur noch die Vollbremsung. Ganz besondere Vorsicht ist vor Kreuzungen und Ampeln und auf Brücken geboten, aber auch in Waldschneisen und in der Nähe von Seen, wo hohe Luftfeuchtigkeit immer für Glätte sorgen kann. Glatt ist es oftmals ebenso beim Übergang von Kopfsteinpflaster zu Asphalt, in Berlin und Brandenburg keine Seltenheit.

Dem Auto selbst im Winter mehr Aufmerksamkeit zu widmen, wird spätestens dann offensichtlich, wenn morgens die Scheiben vereist sind. Vor Fahrtantritt – auch, wenn es nur eine Kurzstrecke ist – muss rundherum freie Sicht gewährleistet sein. Allerdings nicht nur die Scheiben, ebenso Scheinwerfer und Dach müssen frei von Schnee und Eis sein. Ein kleines „Guckloch“ in der Frontscheibe führt im übrigen bei einem Unfall zur erheblichen Mitschuld. Apropos Unfall: Der Sicherheitsgurt schützt im Ernstfall nur dann optimal, wenn keine Luftpolster dessen Wirkung beeinträchtigen. Deshalb sollte Mann oder Frau vor Fahrtantritt sowohl Winterbekleidung als auch dicke Pullover ausziehen. Sofort das Licht stets einzuschalten, dient ebenso der Prophylaxe, denn auch tagsüber ist jedes Fahrzeug so besser sichtbar. Und schließlich gehören im Winter folgende Ausrüstungsutensilien ins Auto: Abschleppseil oder Abschleppstange, Antibeschlagtuch, Eiskratzer, Enteisungsspray für das Türschloss, Handfeger, Handschuhe, Frostschutz für die Scheibenwaschanlage, Taschenlampe, Starthilfekabel, Warnweste mit Reflexstreifen und Wolldecke.
Gute Fahrt!

Reinhard Wahren

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45 - Winter 2010/11