Frauen, Körper, Kleider

Helmut Newton „White Women / Sleepless Nights / Big Nudes“

Es gibt wohl kaum einen Fotokünstler, der so populär und unverwechselbar ist wie der legendäre Akt- und Modefotograf Helmut Newton. Bekannt ist er vor allem wegen seiner teils umstrittenen Nacktfotos und seinen provozierenden Motiven, die Frauen in Unterwerfungsposen zeigen. Dennoch ist er wohl „einer der erfolgreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts“, so Mathias Harder, Kurator der aktuellen Ausstellung im Museum für Fotografie.

Gezeigt werden ca. 200 Werke Newtons aus seinen ersten drei Publikationen. Eine Schau in dieser Art hat es zu seinen Lebzeiten nicht gegeben. Die frühen ikonischen Bilder an der „Schwelle von der Mode- zur Aktfotografie“ wurden nie zusammen mit den Modefotografien ausgestellt. Nun steht der Betrachter den Werken aus den Bänden „White Women, Sleepless Nights und Big Nudes“ einem neuen Kontext gegenüber: Seine erste Buchpublikation unter dem Titel „White Women“ erschien erst 1976, als Newton bereits 56 Jahre alt war. Er zeigte Mode mit bekleideten und unbekleideten Modellen in Form von Diptychen, woraus später seine berühmten Serien „Big Nudes“ und „Naked and Dressed“ entstanden sind.

Ebenso geht es in „Sleepless Nights“ um Frauen, ihre Körper und Kleider; viele Aufnahmen sind Modebilder und zugleich Star-Porträts. Sein drittes Werk „Big Nudes“ wird seit 1981 noch immer verlegt und ist inzwischen hunderttausendfach gedruckt, in mehreren Verlagen und Sprachen. Mit den dort veröffentlichten Frauenakten machte Newton am meisten von sich reden.

Helmut Newton Stiftung, 2. Juni bis 18. November 2012

 

51 - Sommer 2012
Kultur