Ein Baustein im Umweltschutzkonzept Berlins

Als erstes Berliner Unternehmen hat die Gasag 1998 eine Klimaschutzvereinbarung zur CO2-Einsparung mit dem Land Berlin geschlossen. Seit der Vereinbarung hat der Energieversorger viel für die Einhaltung der Ziele getan, beispielsweise in moderne Technologien investiert, neue Energiedienstleistungen entwickelt und zahlreiche Klimaschutz-Förderungen etabliert. Eine der Maßnahmen, die Engagement für den Umweltschutz in den Mittelpunkt stellt, ist der Gasag Zukunftswettbewerb. Im Herbst wurden die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs ausgezeichnet.

Berlin soll bis 2050 klimaneutrale Stadt werden

Viele Städte der Welt versuchen, modernes, urbanes Leben mit verantwortungsbewusstem Umwelt- und Naturschutz zu vereinbaren. Auch Berlin hat seit langem verstanden, dass der Energieverbrauch der Stadt reduziert werden muss, um die CO2-Emissionen zu verringern. Wie wir mit Kraftstoff, Strom und Wärme umgehen, hat direkte Auswirkungen auf unsere zukünftige Lebensqualität. Der Berliner Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Müller (SPD), nennt als konkretes Ziel, Berlin bis 2050 zur klimaneutralen Stadt zu machen, also die entstehenden Emissionen in gleicher Menge an einem anderen Ort wieder einzusparen. Wie mittlerweile viele Unternehmen, ist auch die Gasag von der Notwendigkeit eines klimapolitischen Umdenkens überzeugt. Der Energiedienstleister möchte ein verantwortungsvoller Partner Berlins sein und unterstützt mit seinem Engagement das Etappen-Ziel des Senats, bis 2020 die CO2-Emissionen in Berlin gegen­über dem Stand von 1990 um 40 Prozent zu vermindern. „Berlin verpflichtet. Wir möchten den Klimaschutz aktiv fördern, tun selbst viel für die kontinuierliche Reduktion der CO2-Emissionen und freuen uns auch über die Ideen der Berliner zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien, die unser Wettbewerb auszeichnet“, so Vorstandsmitglied Andreas Prohl. Bereits zum zweiten Mal fand dieser Wettbewerb statt. Mit ihren cleveren Ideen und Konzepten zum Klima- und Umweltschutz unterstützen Berliner Bürger die Bemühungen von Stadt und Gasag. Insgesamt wurden 46 Konzepte und Projekte eingereicht, die sich auf die Kategorien „Architektur und Klima“, „Handwerk und Umwelt“ sowie „Bildung und Innovation“ verteilten. Am 25. September wurden im Humboldt Carré in Berlin-Mitte die Gewinner der verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Michael Müller, der Schirmherr des Wettbewerbs, würdigte in seiner Rede die Kooperation mit der Gasag zum Schutz des Klimas.

Die Gewinner des Wettbewerbs

In der Kategorie „Architektur und Klima“ gewann Andreas Wanke vom Arbeitsbereich Energie und Umwelt der FU Berlin. Prämiert wurde die schrittweise Heizölreduktion und der Ersatz durch Erdgas.

Auch der Zweite dieser Kategorie, Ulf Heitmann von der Wohnungsbaugenossenschaft „Bremer Höhe“ eG, hat Bedeutendes für den Umweltschutz geleis­tet. Er sanierte und modernisierte den historisch wertvollen Gebäudebestand des Wohnkomplexes „Bremer Höhe“ mithilfe eines modernen Energieversorgungskonzeptes. Durch Wärmedämmungen, Holz-Isolierfenster und Photovoltaikanlagen wurden 32 Prozent weniger Energie benötigt und rund 2 000 Tonnen CO2 eingespart.

Platz 3 ging an Karsten Schomaker von der Betriebsgesellschaft für die Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum. Die Beheizung der Gebäude und Gewächshäuser verbraucht viel Energie. Bereits im kommenden Jahr beginnt die Betriebsgesellschaft mit dem Bau eines Blockheizkraftwerks, das mit Bio-Erdgas betrieben wird. Ein wichtiger und preiswürdiger Schritt in Richtung klimaneutrale Wärme- und Stromversorgung.

Sieger in der Kategorie „Handwerk und Umwelt“ wurde Thomas Helmrich. Mithilfe der Analyse aufgezeichneter Solar-Heizkessel-Betriebsdaten für Ein- und Mehrfamilienhäuser optimierte Thomas Helmrich energiesparende Einstellungen.

Mit einer modernen Heizungszentrale in den Edison-Höfen holte sich Peter Stange von B.R.A.S.S.T. Bau Platz 2. Drei Gaskessel und ein neues BHKW in der ehemaligen Glühlampenfabrik werden mit Bio-Erdgas gespeist und liefern die Wärme für den Eigenbedarf des Areals. So wurde eine deutliche Energieeinsparung und CO2-Reduktion erreicht.

Peter Schwarzwälder von der Kurt Schwarzwälder GmbH erreichte für die energetische Gebäudesanierung eines Mehrfamilienhauses Platz 3 der Kategorie. Nach dem Einbau eines Erdgasbrennwertkessels, mehrerer Hocheffi­zienzpumpen und eines 33 Quadratmeter großen Solarfelds für die Heizungsunterstützung und die zentrale Wasserversorgung erfüllt das Mehrfamilienhaus aus den 50er Jahren nun die Anforderungen an ein Volleffizienzgebäude. In der Kategorie „Bildung und Innovation“ ging der Sieg an Jörg Wiedemann vom Oberstufenzentrum für Holztechnik, Glastechnik und Design der Marcel-Breuer-Schule für das Sanieren von Kastendoppelfens­tern in Berliner Altbauwohnungen. Die Maßnahme senkte den Heizenergiebedarf um rund 22 Prozent.

Platz 2 sicherte sich Joshua Gray von der Technischen Universität Berlin. Seine Idee der Gleichraumverbrennung in Gasturbinen war absolut preiswürdig. Moderne Gasturbinenkraftwerke mit hohen Wirkungsgraden sind ideale Partner für erneuerbare Energien. Jo­shua Gray legte mit seiner Forschung die Grundlagen für ein wegweisendes Verfahren zur elektrischen Stromerzeugung, das sich pulsierende  Detonationsverbrennung nennt – eine Innovation, die signifikante Wir­kungs­gradsteigerungen verspricht.

Platz 3 belegte Karola Braun-Wanke vom Forschungszentrum für Umweltpolitik der FU Berlin. Prämiert wurde das Projekt Sustain IT!, in dessen Rahmen Studierende und Mitarbeiter/-innen der FU jährlich ein interaktives und interdisziplinäres Programm zusammenstellen, das eine Auseinandersetzung mit lokalen und globalen Zukunftsfragen aus Politik, Wissenschaft, Bildung, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft ermöglicht. Das Projekt will für die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sensibilisieren und eigene Aktivität anregen.

Der in diesem Jahr erstmals vergebene Publikumspreis ging an Felipe Renker und Ali San Ocak, beide Architekturstudenten der Beuth Hochschule für Technik. In ihrem Entwurf „Biosphäres Wohnen“ verbinden sie Wohnen und Leben im Grünen in einer Stadt.

Edith Döhring

 

53 - Winter 2012/13