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Alltag im Blick

„Ferner Osten“ und „Vor Zeiten“ heißen zwei neue Bücher des bedeutenden DDR-Fotografen Harald Hauswald. Eine Begegnung auf dem Alexanderplatz

Harald Hauswald steht direkt im Schatten unter der Weltzeituhr. Vor allem wohl deshalb, weil die Sonne an diesem Spätjulitag den Alexanderplatz schon erheblich aufheizt. 35 Grad werden es später noch werden. Harald Hauswald trägt T-Shirt und Jeans und kombiniert Vollbart mit grau-weißem, im Nacken zusammengebundenem Haar. Über die rechte Schulter hängt eine schwarze Kameratasche. Es gibt sicherlich nur wenige so leger gekleidete Bundesverdienstkreuzträger wie den 1954 in Radebeul geborenen, seit 1977 in Berlin lebenden Harald Hauswald. Er gilt als einer der wichtigsten Fotografen, die die DDR hervorgebracht hat. „Nach der Schule habe ich im Fotogeschäft meines Vaters gelernt“, erzählt er, nachdem er sich vor einem Café am Rand des Platzes an einen Tisch gesetzt und eine Weinschorle aus der Flasche bestellt hat.

56 - Herbst 2013
Kultur

Darf ich bitten?

Clärchens Ballhaus ist Inbegriff und Synonym für Berlins legendäre Vergnügungswelt. Vor 100 Jahren eröffnete es in der Auguststraße und lädt noch heute zum Tanz.

Das Jahr 1913 ist ein wahrhaft denkwürdiges Jahr: „… ein Jahr, in dem alles möglich scheint …“, so heißt es bei Florian Illies in seinem Buch „1913“. Was Fritz Bühler in diesem politisch und kulturell aufgeheizten Jahr veranlasst hat, ein neues Ballhaus zu eröffnen, hatte sicher weniger visionäre Gründe. Der umtriebige Kenner der Vergnügungsszene – zuvor war er Betreiber der „Königssäle“ – und Hausbesitzer hatte ein sicheres Gespür für Erfolg versprechende Geschäfte und derartige Vergnügungsetablissements waren im damaligen Berlin eine Goldgrube. In Hunderten von Ballhäusern, über die ganze Stadt verteilt, zelebrierten die Berliner eine ganz eigene Tanzkultur, die heute fast vergessen ist. Das Bühlersche Ballhaus war, wie die meisten dieser Amüsierstätten, eine Mischung aus Tanz- und Esslokal, von den tanzbegeisterten Berlinern und Berlinerinnen enthusiastisch angenommen.

56 - Herbst 2013
Kultur

Kühle Körper

In seiner Autobiografie beschrieb Helmut Newton als eine besonders prägende Kindheitserinnerung eine Szene, als sein Kindermädchen sich zum Ausgehen schön machte und halbnackt vor dem Spiegel stand. Der weibliche Körper und eine sehr persönliche Sicht auf diesen sind eng mit dem Namen Newtons verknüpft. Bis heute. Kaum ein Fotograf hat eine so unverwechselbare Handschrift wie der 1920 in Berlin geborene Sohn eines Knopffabrikanten, zu dessen Werken auch Naturfotografien und Porträts von Prominenten gehören.

56 - Herbst 2013

Wohlfühlen wo es sprudelt, blubbert und dampft

„Über die Haut werden die Inhaltsstoffe des Wassers vom Körper aufgenommen. Die Sole trägt zur Erholung und Gesundung sowohl des Bewegungsapparates als auch des vegetativen Nervensystems bei“, erklärt Stefan Kannewischer, Fachbereichleiter Bäder und Thermen beim Deutschen Wellnessverband. Wobei jedes Thermalwasser seine ganz eigene Qualität habe. Das zumeist salzhaltige Wasser wird oft aus 1 000 Metern Tiefe gepumpt und ist im Becken etwa 30 bis 37 Grad warm. Ein Solebad hat positive Auswirkungen auf den ganzen Körper.

56 - Herbst 2013

Es kracht

Schwelgen in meterhohen Farbräumen. Der Maler Franz Ackermann zeigt in seiner Wandbilder-Schau in der Berlinischen Galerie ein gewaltiges Gesamtkunstwerk.

Allerdings nicht für immer, denn im kommenden Frühjahr wird das Wandgemälde übermalt – so der ironisch-amüsierte Kommentar des Künstlers. Die Herausforderung, auf einen konkreten Raum zu reagieren, diesen in seiner Wirkung komplett „umzudrehen“, ist eine vielfach erprobte Strategie des aus Bayern stammenden, in der Mark Brandenburg arbeitenden Künstlers, der schon in den Neunzigern Endlosstreifen und monumentale Blüten auf Galerienwände malte.

56 - Herbst 2013
Kultur

Berlin Adlershof – Hightech-Standort mit Kiezcharakter

Berlin Adlershof – ist das nicht der Standort mit den vielen Technologie- und Medienunternehmen? Stimmt, aber die zukunftsorientierte Adresse im Berliner Südosten ist weit mehr als das. Rund 15000 Menschen arbeiten hier in fast 1000 Unternehmen und Forschungs- und Universitätseinrichtungen. Dazu kommen 8500 Studierende. Und wo gearbeitet, geforscht und gelernt wird, findet auch alltägliches Leben und Wohnen statt. Denn eine Stadt ohne Wohnungen ist keine echte Stadt.

56 - Herbst 2013
Stadt

Marsch in die Mall

Das neue Leipziger Platz Quartier wird genau an der Stelle errichtet, wo bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs das berühmte Kaufhaus Wertheim stand.

Es war der Lichthof, der das Besondere war. Und das Besondere wird wieder ein Lichthof sein. Mit der überdachten Piazza zitieren die Architekten des Leipziger Platz Quartiers das Herzstück des einstigen Warenhauses Wertheim. Zwischen den Weltkriegen war es das größte in Europa, nach dem Mauerbau war es weg. Und mit ihm auch der Lichthof mit der an den Treppen postierten sechs Meter hohen Kupferstatue „Arbeit“, auch „Frau Wertheim“ von den Mitarbeitern des Kaufhauses genannt. Am Bauzaun Leipziger Platz Nr. 12 kann man sie heute wieder ansehen.

56 - Herbst 2013
Stadt

Der Unermüdliche

Freizeit ist ein Fremdwort für Hans-Jürgen Schatz. Neben seiner Karriere als Schauspieler und Rezitator widmet sich der gebürtige und überzeugte Berliner privat vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten. 

Sein Lebensmotto lautet: „Ohne Fleiß kein Preis!“ Wahlweise: „Sich regen bringt Segen!“ Solche altdeutschen Merksätze hat Hans-Jürgen Schatz verinnerlicht und hält sich daran.

56 - Herbst 2013

Gutes Essen

Die neuen „Berliner Meisterköche“ 

Berlin ist auf dem Wege zur Gourmetmetropole mit einer vielfältigen kulinarischen Bandbreite. Alles ist zu haben: Alpenküche, asiatische Genüsse, Bio-Burger, spanische Tapas, orientalische Speisen, tierfreie Menüs, Imbiss mit Stehtisch, deutsche Klassiker traditionell oder modern, Vollwert- oder Rohkos-tküche. Die besten Köche in Berlin und Brandenburg werden jährlich im September für ihre Künste prämiert. Zum „Berliner Meisterkoch 2013“ wurde jetzt Matthias Diether, Küchenchef im Restaurant first floor im Hotel Palace Berlin, gewählt.

56 - Herbst 2013

Küchenlandschaft oder Kombüse?

Wie gekocht wird, ist eine Frage von Vorlieben, hat mit Ernährungsbewusstsein und Können zu tun. Aber in welchem Umfeld, zu welchen Zwecken und mit wem gekocht wird, diese Dinge bestimmen die Frage, was ist eine Küche. Nämlich keine Kombüse. Kein schmaler Kochort unter Deck mit schaukelnden Töpfen, wie man sich eben eine Kombüse vorstellt. Klein also. Die Küche aber ist groß, zumindest weiträumig oder eben offen und verschmilzt mit anderen Wohnbereichen. Also gilt: Türen raus, Wände weg!

56 - Herbst 2013

Schauplatz Potsdam

Potsdam ist mit wichtigen Ereignissen der Preußischen, aber auch der gesamtdeutschen Geschichte verknüpft wie außer Berlin wohl kaum eine andere Stadt – angefangen vom Glanz der aufstrebenden preußischen Residenzstadt bis hin zur Potsdamer Konferenz der Alliierten 1945. In der am 22. September 2013 eröffneten Ausstellung „Potsdam: Eine Stadt macht Geschichte“ begeben sich die Besucher auf eine Zeitreise zu den wichtigsten Etappen in der 1000-jährigen Geschichte der Stadt.

56 - Herbst 2013

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