Artikelliste

Kunst, Kaffee und Blumen

Seit 35 Jahren lädt „Mutter Fourage“ nach Wannsee

Hier, unweit des Stölpchensees, ist Berlin so ländlich, wie man es selten findet. Das alte Dorf Stolpe ist der traditionelle Kern von Wannsee. Nicht die bekanntere Villenkolonie Alsen. An der Chausseestraße lädt seit nunmehr 35 Jahren Mutter Fourage zu einem Besuch. Die ursprüngliche Nutzung des Anwesens ist noch deutlich ablesbar. Als da sind Scheune, Stallgebäude, Wirtschafts- und Wohnhaus. Fourage heißt Futter und nimmt Bezug darauf, dass sich an diesem Ort einst eine Futter­mittelhandlung befand. Das ist lange her. Heute kommt man, weil es das weinumrankte Hofcafé gibt, den Blumenladen und die Galerie, weil hinter dem hölzernen Scheunentor Konzerte und Lesungen veranstaltet werden. Mutter Fourage ist ein Refugium. Auf dem gepflasterten Hof mit dem Taubenschlag in der Mitte stapeln sich die Terracotta-Töpfe. Gartenstühle laden zum Verweilen ein. Ein beinahe südliches Flair kommt auf.

51 - Sommer 2012
Stadt

Aus der Nische

Manager Kaweh Niroomand verschafft den Berliner Volleyballern mit dem Meistertitel ein paar Strahlen Rampenlicht

Kaweh Niroomand mag keine halben Sachen. Deswegen verfolgt der Berliner Geschäftsmann alles, was er anpackt, mit voller Energie. Und so ist es nur für viele Außenstehende ein kleines Wunder, dass die von ihm seit zwei Jahrzehnten gemanagten Volleyballer der Hauptstadt den ewigen Liga-Krösus VfB Friedrichshafen vom deutschen Thron gestoßen haben. „Wir schmücken uns mit ihrem Erfolg“, gestand der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit Ende April beim Empfang im Roten Rathaus, als sich die Sportler ins Goldene Buch der Stadt eintragen durften.

51 - Sommer 2012
Sport

Friedrichs Musentempel in Neuruppin

Friedrichs Musentempel in Neuruppin

Neuruppin ist die Fontane-Stadt am See, die Geburtsstadt Karl Friedrich Schinkels und – 60 Kilometer nordwestlich von Berlin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin gelegen – ist Neuruppin eng mit dem Namen Friedrichs des Großen verbunden ist. Der preußische Kronprinz übernahm im Sommer 1732 das dort stehende Regiment.

51 - Sommer 2012

Ein Königreich für Golfer

„Royal“ ist manchmal nur das orientalische Ambiente. Auf Entdeckungstour in Marrakesch, Casablanca, Rabat, Fès und Meknes

Nonstop von Berlin nach Marrakesch: Ab 2. September bietet Lufthansa diese neue Flugverbindung in die knapp eine Million Einwohner zählende orientalische Traumstadt am Fuße des Hohen Atlas im Süden Marokkos an – als eine von rund 40 Destinationen in Europa und den Mittelmeerländern, die Deutschlands größte Airline im Rahmen ihres neuen Berlin-Flugprogramms mit der deutschen Hauptstadt verbindet. Es gibt viele Gründe, Marrakesch und die anderen alten Königsstädte Marokkos zu besuchen. Einen davon verdanken wir dem ehemaligen König Hassan II. – königliches Golf.

51 - Sommer 2012

Berlin-Macher

Dass Berlin dazu verdammt ist, immerfort zu werden und niemals zu sein, wusste schon im Jahr 1910 der Publizist und Kunstkritiker Karl Scheffler. Ein oft zitierter Satz, der noch heute gilt. Umso mehr sind Menschen gefragt, die vor oder hinter den Kulissen etwas bewegen und die Stadt ein Stück voranbringen. Wir stellen sie in jeder Ausgabe vor, die Berlin-Macher. Diesmal Heidi Hetzer

51 - Sommer 2012

Von Kunst bis koscher

Die ehemalige Jüdische Mädchenschule ist jüngster Anziehungspunkt in der vielgerühmten alten neuen Mitte Berlins

In die ehemalige Jüdische Mädchenschule ist Leben eingezogen. Wer will und es sich leisten mag, kann im klassischen Pauly-Saal gepflegt lunchen oder zu Abend essen. In der ihm vorgelagerten, die zwanziger Jahre markierenden Bar erfrischen sich tagsüber die Galerienbesucher des Hauses bei einem Mokka oder ­lassen am Ende die Nacht ausklingen. Der Kosher Class Room auf der anderen Seite des Treppenhauses öffnet an drei Abenden die Woche. Freitags gibt’s das Schabbat Dinner. Bei Mogg & Melzer, dem Delikatessenladen gleich nebenan, kann man schon früh einkaufen und einen ersten Happen nehmen. In den oberen Etagen ist die Kunst eingezogen: Camera Work, Eigen + Art und Michael Fuchs. Letzterer­ hat auch das Konzept des Hauses entwickelt. Der Berliner Galerist hat für 30 Jahre das gesamte Gebäude gemietet. Demnächst soll noch das Kennedy-Museum hinzukommen.

51 - Sommer 2012

Der Feldherr als Kopfarbeiter

Friedrich II. war ein Mann des Wortes: Darum bezieht sich die Ausstellung in der Berliner Kunstbibliothek im Titel auf den Schreibtisch Friedrichs II. Sie hebt damit jedoch nicht auf das Möbelstück ab, sondern auf die geistig intellektuelle Arbeit des Monarchen. Der Schreibtisch aus der Bibliothek des Schlosses Sanssouci ist dennoch eines der herausragenden Exponate.

51 - Sommer 2012

Yoga macht Freude

Sie ist sanft. Sie ist freundlich. Alle scharen sich um sie, wie Bienen um den Honig. Die alte Dame sitzt auf einer Holzbank mit wunderschönem Ausblick aufs Wasser. Narvada Devi Puri-Mataji, die Grande Dame des Yoga, ist nach Berlin gekommen, zum Yoga-Festival. Es ist ihre Heimatstadt, obwohl ihr die Havel und der Wannsee, das Brandenburger Tor und der Kurfürstendamm so fern vorkommen müssen wie aus einem anderen Leben. Als junge Frau, die gerade eine Karriere als Schauspielerin gestartet hatte, fuhr sie nach Indien. Und sollte bleiben.

51 - Sommer 2012

Das Montags-Prinzip

Bar jeder Vernunft und Tipi feiern Bühnenjubiläum

„Bar jeder Vernunft“ – allein die Doppeldeutigkeit des Namens ist genial und Programm. Und geklaut, gibt Holger Klotzbach, Gründer und Geschäftsführer dieses über Berlin hinaus bekannten Unterhaltungstempels zu. Die Gründungscrew fand ihn in der Schweizer Kulturzeitschrift „Du“. Das war das eine, das zweite, weit schwerere, war nun, auch Programm „jenseits der Vernunft“ ins Zelt zu bringen.

51 - Sommer 2012
Kultur

Poesie im Wohnzimmer

Wohnen und Wohlfühlen im privaten Lebensraum haben angesichts einer rasanten Zeit, die geprägt ist von Wandel und ständiger Veränderung, von Raubbau und Verschwendung, bei vielen Menschen einen hohen Stellenwert, wenn es ums Einrichten der eigenen Räume geht. Das Wohlfühl-Prinzip haben die Möbel-Designer, ob in Helsingborg, London, Mailand, New York oder Paris – es könnten auch Budapest oder Sankt Petersburg sein – bei ihren Kreationen mit Sorgfalt bedacht.

51 - Sommer 2012

Renaissance des Westens

Mit der westlichen Innenstadt gehe es „steil nach oben“, sagt Stadtentwicklungssenator Michael Müller beim Bezirksbesuch. Ortskundige wissen schon lange, dass es sich rund um den Ku‘damm angenehm wohnt. Mittlerweile interessieren sich aber auch Menschen für den Bezirk, die noch vor kurzem die In-Viertel von Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain für das Nonplusultra hielten. Die Folge: Neu geschaffene Wohnungen in der City West finden reißenden Absatz.

51 - Sommer 2012

Fokus DDR

Aus den Sammlungen des Deutschen Historischen Museums

Die Ausstellung „Fokus DDR“ präsentiert einzigartige Objekte des Deutschen Historischen Museums, die viele der offiziell gebräuchlichen Abkürzungen der DDR veranschau­lichen. Während die repräsentative Seite des Sozialismus mit der ordensgeschmückten Uniform des Ministers für Nationale Verteidigung, Heinz Hoffmann, oder mit der offiziellen Olympiakleidung von 1968 gezeigt wird, stellt das beeindruckende Modell eines Baggers aus dem Braunkohletagebau den Aspekt des Arbeits- und Alltagslebens der DDR vor. Historische Originaltöne und Zeitzeugenberichte ergänzen – in ausgewählten Themenbereichen – die Ausstellung.

51 - Sommer 2012
Magazin

Schuld und Sühne in Schönefeld

Auf der Internationalen Tourismusbörse im Februar in Berlin klang alles noch, als gäbe es keine Probleme, und die Begrüßung von Flughafenchef Dr. Rainer Schwarz, der auch nebenbei Gastprofessor an der TH Wildau ist, offenbarte nicht etwa Skepsis: „Es freut mich, dass offensichtlich schon so große Erwartungen und Vorfreude auf den neuen Flughafen sind, wir wollen Ihnen einen Überblick geben, wo wir im Augenblick stehen, wie wir uns in der Vergangenheit entwickelt haben…“ Keine Anzeichen von Unsicherheit, Anspannung, Druck oder dergleichen ließen auf etwaige Probleme auf der Großbaustelle in Schönefeld schließen. Zwei Monate später verkündete Schwarz kleinlaut: „Na gut, dann schieben wir eben auf.“

51 - Sommer 2012

Wo Milch und Käse fließen

Nur die Kühe fehlen in dieser Idylle. Münchehofe ist ein kleines Dorf im südöstlichen Brandenburg mit alten Bauernhäusern, einem Gutshaus und einer schönen Kirche. Die Zeit scheint stehen geblieben, wäre da nicht die hochmoderne Gläserne Molkerei, durch die der Ort im Landkreis Dahme-Spreewald in der letzten Zeit eine gewisse Bekanntheit erlangt hat.

51 - Sommer 2012

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